Liebe
Freunde der Neugierde,
da mich
heute erneut die Frage ereilte, wie es denn so sei, das Alleinreisen, hier eine
kleine Gegenüberstellung zur Reise mit anderen Personen, bevor ich euch mein
Paradies, die Gili Islands und Nusa Lembongan vorstelle:
Jede Entscheidung
muss selbst gefällt werden, und in Regionen, in denen Dorms nicht sehr
verbreitet sind (BALI!) muss man sein Doppelzimmer ganz allein zahlen.
In manch
einer Situation ist man sicherlich auch etwas einsam und nicht zu vergessen:
man hat niemanden, der einem jeden Tag den Rücken einschmiert (an weniger
touristischen Orten gibt es nicht so viele gutaussehende Strandnachbarn, die
man nur allzu gerne bittet).
Dann
wiederum hat es aber auch etwas Gutes:
Man hat die
Freiheiten zu jeder Zeit überall hin zu gehen, wohin man will und so oft seine
Meinung zu ändern, bis das Boot, der Bus oder das Taxi abfährt.
Das heißt auch, man kann folgen wem man will. Grundsätzlich lernt man alleinreisend eine Menge Leute kennen. Man sinkt in die Lebensgeschichten seiner neuen Wegbegleiter ein und wird Freunde mit den Locals. Gute Gespräche stellen eigene Sichtweisen auf den Kopf und neue Theorien auf. Man fährt gemeinsam in die Reisfelder bis zum Umfallen oder tanzt am Strand bis in die frühen Morgenstunden. Man lernt Menschen im Café kennen und in derselben Unterkunft. Aber wenn man seine Ruhe braucht, dann kann man sie sich nehmen.
Auf Inseln
wie den Gilis und Lembongan hat man viel Zeit zum Nachdenken und nach 2/3
meiner Reise endlich Ruhe. Dass ich das einmal unter dem Punkt positiv fassen
würde, hätte ich selbst nicht gedacht. Aber ich genieße vor allem die
frühmorgendlichen Stunden zum am Strand spazieren, zur Yoga Auszeit und zum
guten Frühstücken.
So bleibt genug
Zeit zum Entspannen und Rüsten, bevor der Trubel des Tages wieder beginnt.
Und daher, auch
wenn Bali sicherlich nicht das beste Land zum Alleinreisen ist (wie gesagt,
kaum Hostels, viele Flitterwochen-Pärchen), schätze ich es sehr auf eigene
Faust unterwegs zu sein. Das muss sicherlich nicht jedes Mal sein, aber ab und
zu: gerne.
Und nun zum
Paradies: Nach zwei turbulenten Wochen auf „Festland“ Bali bin ich mit dem Boot
auf die Gili Islands, genau nach Gili Trawangan (die anderen beiden Inseln sind
wirklich nur von Flitterwöchlern bewohnt), geschippert.
Tauchen, Schnorcheln, gutes Essen, alles
inklusive. Keine Autos, nur Pferdekutschen, ein Moschee direkt neben meiner Homestaytür
(jeden Morgen um 3 und 5 habe ich mir selbst für die kluge Auswahl gedankt) und
Schwimmen mit Schildkröten nur 20m von Strand entfernt. Alles möglich. Weißer
Sand, wohin das Auge reicht und kristallklares Wasser bis das Riff beginnt. Wechselnde Parties in Trance-Kostüm in den Abenden. Nicht ganz so
mein Stil,
musste ich jedoch feststellen. Nach einer Stunde zu Fuß ist man einmal um die ganze Insel gelaufen. Schön, für mich auf Dauer aber zu entspannt.
Um noch mehr kennenzulernen und einer Empfehlung zu folgen, machte ich mich daher auf nach Nusa Lembongan (auch eine Insel). Eine turbulente Bootsfahrt später (meine Sitznachbarin verlangte schmunzelnd ihren Sport BH und ein Kissen, um das Aufschlagen des Bootes auf die Wellen abzufedern), landete ich auf dieser kleinen, verträumten Insel, auf der angeblich die einzigen noch echten Balinesen zu treffen sind.
musste ich jedoch feststellen. Nach einer Stunde zu Fuß ist man einmal um die ganze Insel gelaufen. Schön, für mich auf Dauer aber zu entspannt.
Um noch mehr kennenzulernen und einer Empfehlung zu folgen, machte ich mich daher auf nach Nusa Lembongan (auch eine Insel). Eine turbulente Bootsfahrt später (meine Sitznachbarin verlangte schmunzelnd ihren Sport BH und ein Kissen, um das Aufschlagen des Bootes auf die Wellen abzufedern), landete ich auf dieser kleinen, verträumten Insel, auf der angeblich die einzigen noch echten Balinesen zu treffen sind.
Auf der Straße beginnen die Einheimischen Gespräche mit mir darüber wohin ich gehe, woher ich sei und wie schön meine Haut- und Haarfarbe doch seien. Das alles ohne mir etwas verkaufen zu wollen? Unglaublich!
Generell ist es sehr wichtig für die Balinesen alle Gegebenheiten verstehen zu können. Jeder Balinese gehört streng einer Art Clan an und die Zugehörigkeit ist essenziell. Daher wird natürlich auch jeder Ausländer zunächst nach seiner Herkunft und seiner derzeitigen Unterkunft gefragt. Und immer wieder fragen sie „where are you going“? Dabei geht es weniger darum wirklich wissen zu wollen, was man tut, wohin man geht oder gar folgen zu wollen. Vielmehr dient die Frage der weiteren Einschätzung der anderen Person. Zur Wahl der Tätigkeit wird dann oft beglückwünscht oder eben auch nicht. Ungenaue Angaben werden nicht akzeptiert. Einfach nur rumspazieren kennt der Balinese nicht, er scheint fast gekränkt, dass er das Ziel nicht bewerten darf. Er fragt dann nach dem Ziel für morgen, übermorgen, generell.Im Zweifelsfall gehe ich also offiziell immer an den Strand oder zurück in die Unterkunft. Man gewöhnt sich schnell dran.
Nach knapp
einer Woche ausgiebiger Ruhe und einer Sinusitis, die es mir leider unmöglich
machte auf dieser schönen Insel ins Wasser zu gehen (Befehl der Tauchschule!)
und die unschlagbaren Wellen zu testen, geht meine Reise morgen früh um 7
wieder aufs „Festland“ Bali, in die wenigen Hostels der Insel und unter
Menschen. Ich habe mich genug gefunden.
Noch vier
bzw. fünf Tage verbleiben mir auf Bali, und obwohl wenn mein schweizer Zimmernachbar mir gestern
schon das Ende meiner Abenteuerreise voraussagte, liegt er falsch: sie fängt gerade erst
an.
Und somit
sende ich euch 1000 Umarmungen nach Deutschland und in die Welt, mir geht es
hier mehr als gut. Ein alter Balinese hat heute mit „you look so
happy, girl“ ein Gespräch mit mir begonnen. Seien wir mal ehrlich: was will man mehr?
Küsse aus
dem Abenteuer,
Roxy.